Donnerstag, 12. Februar 2009

Stinker !

Nein, ich bin kein echter Ökofreak, wirklich nicht. Ab und zu lasse ich sogar den Motor laufen, wenn ich das stark vereiste Auto freikratzen muss. Aber wirklich nur selten, mir ist gerade als Asthmatiker reine Luft wichtig.

Beim Bäcker um die Ecke ist es fast schon üblich, dass Kindergartenmamas ihre Kinder rausschicken und selbst mit laufendem Motor warten, bis die Kinder eingekauft haben. Prima Vorbilder. Oder es springen Berufstätige mal eben zum Bäcker und lassen den Motor an. Finde ich doof, aber ich sage schon deshalb nichts, weil ich mich dann mit dem halben Wohnviertel anlegen müsste.

Nur manchmal, da ist es mir definitiv zu viel.

Laufende Motoren Teil 1:

Es geschah vor einigen Wochen, es war kalt und eisig.

„Man“ kennt sich beim kleinen Bäcker um die Ecke. Daher war mir auch sehr schnell klar, wem das leerstehende Auto mit laufendem Motor gehören musste – definitiv nicht den beiden Rentnern, die gerade in der Bäckerei einkauften. Und ich konnte auch einschätzen, was passieren würde. Ich ging also in den Laden und sagte gaaaanz erstaunt und laut: „Leute, da steht ein leeres Auto mit laufendem Motor vor der Tür, das ist ja ein Ding !“

Die Rentner drehten sich um und reagierten prompt mit lautem Schimpfen. Der Fahrer, der lässig am Stehtisch lehnte und frühstückte (!!!), wurde rot. Er versuchte sich ein bisschen zu rechtfertigen, aber das ließen die Rentner nicht zu, er ging irgendwann fluchend raus und machte den Motor aus.

Wie bitteschön kann man hemmungslos soooo lange die Luft verpesten ? Da hört mein Verständnis so was von auf, diesem Typen hätte ich schon gerne mal ein bisschen Atemnot gewünscht.


Laufende Motoren Teil 2:


Heute nacht kam der Winter wieder, ich musste unser Auto erst einmal von einer hohen Schneeschicht befreien. Mir ist dringend nach Frühling, aber nicht nur mir, mein Nachbar fluchte mit mir gemeinsam, auch er entfernte den Schnee von seinem Fahrzeug.

Mein Junior ist heute krank, er kann daher auch nicht seinen Friseurtermin einhalten. Als ich mit Duke von der Hunderunde zurückkam, ging ich kurz bei unserem Friseursalon vorbei, das ist nur zwei Ecken von hier entfernt.

Vor dem Geschäft stand ein Uraltauto mit laufendem Motor, kein Mensch zu sehen.

Ich ging in den Salon und musste kurz warten. Eine Kundin musste noch ihre Frisur begutachten, wurde vom Umhang befreit, machte einen neuen Termin und bezahlte. Dann erst konnte ich den Termin absagen und fragte die Friseurin, ob sie das Auto kenne. Klar, das stehe andauernd mit laufendem Motor herum, meinte sie.

Ich ging also durchaus einige Minuten später aus dem Laden, da stand das Auto immer noch, Motor an. Kein Mensch zu sehen.

Da konnte ich nicht mehr anders – ich öffnete die Fahrertür und drehte den Zündschlüssel um. Eigentlich hätte ich noch andere Ideen gehabt (Auto wegfahren, Schneeball reinlegen....), aber ich hatte ja Duke dabei, und das Auto war ziemlich siffig, igitt.

Fünf Minuten später war ich daheim und wechselte den Hund, jetzt war Bruno dran mit dem Laufen. Da klingelte es. Vor der Tür stand die Billigversion von „Antonio im Wunderland“. Der italienische Opa, den ich zuvor noch nie bewusst gesehen hatte, redete schwer verständlich und wirr etwas von seinem Auto, und mir war dann schnell klar, wen ich vor mir hatte.

Noch war ich relativ friedlich gestimmt und erklärte ihm, dass er die Luft verpestet und manche Menschen davon sogar krank werden. Das sehe er ein (so ungefähr verstand ich seine Ausführungen), aber es wäre zu lästig, wenn er immer das Auto ausmachen müsste, nur weil er ein bisschen ins Haus gehe.

Dass es im übrigen verboten ist, den Motor sinnlos laufen zu lassen, kam in seinem Kopf gar nicht an, und ich wurde etwas ungehaltener. Er drohte mir dann, ich würde es hoffentlich nie mehr wagen, sein Auto auszumachen.

Nein, mache ich nicht, sagte ich ihm. Das nächste Mal hole ich einfach die Polizei.

Nur – eigentlich werde ich wegen so einer Lappalie die Polizei sicher nicht belästigen. Und ich komme nicht täglich an dieser Ecke vorbei. Wenn ich aber wieder sein Auto so antreffe, mache ich es wieder aus – mindestens !

Okay, nennt mich Hilfssheriff oder schlimmeres, mir doch egal !






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