Samstag, 18. Juni 2011

Wählscheibe

Kürzlich hatte ich einen Termin bei der Bank, mußte für eine Gemeinschaft ein neues Konto anlegen. Die Bank wird gerade umgebaut, mein recht junger Berater saß in einem Container und war etwas genervt. Alle paar Minuten ging die Tür auf und eine Omi suchte verzweifelt den Bankschalter. Er war sehr erleichtert, als ich ihm erklärte, dass mich das wirklich nicht störe, denn ich kenne die Omis ja noch aus meiner eigenen Zeit als Banker. Und weil der Rechner auch ein bisschen humpelte, plauderten wir über die Bank an sich, damals und heute.

Zur Zeit wird bei vielen Banken das online-Banking-Verfahren umgestellt auf sogenannte TAN-Generatoren: Statt dass man beispielsweise bei einer Überweisung die gewünschte TAN Nr. 53 von der Liste eingibt, hält man ein Plastikkästchen an den wild blinkenden Bildschirm und bekommt so eine TAN zugeteilt. Auf jeden Fall ist das heutige online-Banking um Lichtjahre entfernt von den ersten Schritten damals, Ende der Achtziger. Da kam nämlich so langsam das sogenannte Telefonbanking auf.

Davon habe er gehört, meinte mein Gegenüber. Und ich erzählte ihm grinsend, dass das nicht nur umständlich war, sondern dass es das Vorhandensein eines Telefons mit Tasten voraussetzte.

Der Banker war geschockt: Ich wolle doch nicht etwa sagen, dass ich selbst noch ein Wählscheibentelefon erlebt hätte ?

Ja, guter Mann, das habe ich. Es hilft alles nichts, ich bin aus Sicht eines Jungbankers ein Dinosaurer.

Und schaut mal, was ich gestern entdeckt habe – ist das nicht ein cooles Teil (gekauft habe ich es nicht - ein Klick führt zu genaueren Infos):