Mittwoch, 30. April 2008

Zwischen Freude und Wut




Zwei Sätze haben uns vor ungefähr einem Jahr niedergeschmettert:

„Bereiten Sie Ihre Kinder darauf vor, dass er stirbt.“

Den nächsten Anfall wird er nicht überleben.“

So sprach unser langjähriger Tierarzt, nachdem Bruno völlig überraschend zusammengebrochen war, nach einer umfangreichen Diagnostik.

Zu diesem Tierarzt gehen wir seit schätzungsweise 20 Jahren, schon mit diversen Kleintieren hatten wir ihn als „Hausarzt“. Er hat eine gut ausgestattete Praxis, ist ganz in der Nähe und macht einen kompetenten Eindruck. Wir hatten daher keinen Grund, diese Diagnose anzuzweifeln. Ich habe das EKG, den Ultraschall und das Röntgenbild gesehen, er erklärte alles völlig schlüssig.

Dass dieser Tierarzt wohl teurer ist als seine zahlreichen Kollegen hier in der Umgebung, erfuhr ich erst, nachdem wir Bruno zu uns holten und ich mich wunderte, dass ich keinen Hundehalter traf, der zu ihm geht. Stattdessen gehen alle, die ich kenne, zu den Ärzten der Nachbarorte.

Aber die Diagnose schien stimmig, die Medikamente, die Bruno dauerhaft bekommt, sind absolut passend, dank Internet kann man das heutzutage ja gut nachforschen. Die vielen, vielen Wochen, in denen es Bruno schlecht ging, teilweise so schlecht, dass er tagelang nur auf seinem Kissen lag, kamen angeblich vom kaputten Herzen. Unendlich viele Tage und Nächte diskutierten mein Mann und ich darüber, wie lange man sich das anschauen soll, wann es denn kein hundegerechtes Leben mehr sei.

Bruno brach noch zweimal zusammen, wir verabschiedeten uns von ihm, denn, siehe oben, er starb ja.

Aber er kam immer wieder auf die Füße, und das Bangen ging von vorne los.

Dazwischen hatte er auch gute Phasen. Man weiß bis heute nie, wie der Tag wird.

Dann gab es Anfang des Jahres Probleme mit seinem Bein, ich habe vor einigen Wochen darüber geschrieben. Ab und zu hat er Schmerzen, und es sieht sehr seltsam aus. Mein Tierarzt diagnostizierte eine Art von Knochenschwund, auch das noch. Er schlug eine Therapie vor, die mir nicht einleuchtete, aber die vermutlich sehr teuer ist.

Dafür wollte ich eine zweite Meinung und suchte einen anderen Tierarzt auf. Der Termin war nur für’s Bein gedacht, ich erwähnte eher nebenher, dass dieser Hund schwer herzkrank sei und man bei einer Therapie für das Bein dies bedenken müsse.

Der Tierarzt hatte an diesem Vormittag Zeit und fragte, ob er das mit dem Herzen mal anschauen sollte. Mein Eindruck war sehr gut, also stimmte ich zu. Ich verbrachte dann den ganzen (!) Vormittag in der Praxis, Bruno wurde komplett durchgecheckt, und der Arzt erfragte 1000 Details.

Das Bein bildet sich demnach nicht zurück. Das sieht man, wenn man nicht nur von oben röntgt, sondern auch von der Seite. Der Knochen baut sich um, weil er jahrelang wegen eines unbehandelten Bruchs aus Brunos schlimmer Vergangenheit nicht normal belastet wurde. Nicht weiter schlimm, der Körper hilft sich also selbst. Kann man phasenweise mit Schmerzmitteln behandeln, wird aber kein dauerhaftes Problem sein.

Das Herz ist zu groß, bis dahin sind sich beide Ärzte einig.

Man muss aber das Verhältnis Herz – Körper ausrechnen, und dann ist das Herz gar nicht mehr so extrem vergrößert. Bruno ist weit entfernt davon, den Herztod zu sterben. Irgendwann, aber nicht jetzt. Er wird immer wieder kleine Herzattacken haben, die nach einigen Minuten durch die Medikamente wieder aufhören. Wir brauchen nicht in Panik zu geraten, wenn er torkelt, er fängt sich dann wieder. Er ist krank, er braucht die Medikamente, und wenn er schlechtere Tage hat, nimmt man darauf Rücksicht, aber ansonsten müssen wir uns keine Sorgen wegen des todkranken Hundes machen, der ist für sein Handicap topfit !!!

Ich hätte viel früher eine zweite Diagnostik machen lassen sollen, aber siehe oben, es schien wirklich stimmig. Und so haben fünf Menschen ein Jahr lang getrauert – ich fasse es einfach nicht.

Aber wir freuen uns natürlich sehr !

Sonntag, 20. April 2008

Treppe Teil 1



Dies ist unsere alte Gartentreppe. Vierzig Jahre lang putzte garantiert niemand darunter hervor, vierzig Jahre lang kam kein Sonnenlicht unter diese Treppe, dafür war sie vermutlich ein Paradies für Regenwürmer, Asseln und sonstiges Getier.




Bis Duke zu uns kam. Immer mit einem Schalk im Nacken entdeckte er von Anfang an diese "Höhle". Was anfangs nur eklig war, weil er unglaublichen Dreck ans Sonnenlicht zerrte, wird zunehmend zu einem physikalischen Wunder. Unter diese Treppe passt nämlich allerhöchstens ein Kaninchen, nicht aber ein fast 6 Monate alter Mittelspitz, oder ?




Treppe Teil 2



Es ist uns ein Rätsel, wie er sich so klein machen kann, aber mindestens einmal täglich stöbert Duke unter dieser Treppe herum. Daher befindet sich nicht mehr so viel Dreck darunter wie früher, aber trotzdem, es ist feucht, modrig und eklig. Zumindest für uns Menschen, Duke gefällt es sehr gut...




Treppe Teil 3



Unser spezieller Staubwedel....
(Details -> Bild anklicken !)




Treppe Teil 4



Dreckig, feucht, modrig riechend - so sprang er dann ratzfatz auf unsere Couch...




Mittwoch, 16. April 2008

Fortschritte



Ganz vorsichtig wage ich zu sagen, dass Duke nun einigermaßen stubenrein ist. Ab und zu hinterlässt er noch ein Pfützchen, aber das ist wohl in dem Alter normal.

Seine Schlafgewohnheiten dagegen gehen langsam an meine Substanz. Während sein Bruder lässig bis zu 10 (zehn !) Stunden schläft, geht Duke gegen Mitternacht ins Bett (wie ich halt auch) und schläft eigentlich auch ohne Probleme ein. Allerdings meldet er sich pünktlich zwischen 3.30 Uhr und 4.00 Uhr. Er pinkelt dann eine Runde und schläft weiter, während ich oft nicht mehr einschlafen kann. Und wenn mein Mann dann auch noch Nachtschicht hat und eine halbe Stunde später heimkommt, bin ich gerade so am Eindösen und prompt wieder wach.

In ganz schlechten Nächten weckt Duke mich um 2.00 Uhr und um 5.00 Uhr.

Mein Wecker klingelt aber um 6.00 Uhr, ich brauche ja wirklich wenig Schlaf, aber das ist ZU wenig !

Die Meinungen gehen auseinander, die einen sagen, es sei Erziehungssache, ich soll ihn einfach ignorieren. Ich denke, es fehlt ihm an Reife, das kommt noch.

Heute nacht hat er tatsächlich durchgeschlafen, bis kurz vor 6.00 Uhr – ich hoffe sehr, dass das der Durchbruch war, ich bin soooooo müde !

Sonntag, 6. April 2008

Besuch !




Gestern kam Dukes Bruder Dingo mit seinem Herrchen zu Besuch !






Wir waren etwas skeptisch, wie die drei Hunde sich wohl vertragen würden, denn in der Hundeschule hat Duke seinen Bruder immer schlimm vermöbelt. Inzwischen hat Dingo die Hundeschule gewechselt, die Jungs hatten sich also seit einigen Wochen nicht mehr gesehen.

Während die beiden Mittelspitze sich zwar kabbelten, aber nicht ernsthaft prügelten, verteidigte Bruno zunächst sein Revier und zeigte sich ungewöhnlich unfreundlich. Das legte sich dann aber. Die beiden Junghunde dagegen waren die ganze Zeit am Balgen, Toben, Rennen......

Wir Menschen tauschten uns aus über das Leben mit erziehungsoriginellen Spitzen, es war nett und gemütlich, leider war das mit dem Fotografieren schwierig, weil rasende Fellknäuel meine Kamera überfordern. Das Kopf-an-Kopf-Bild täuscht, die Hunde lagen nicht wirklich brav nebeneinander ;-)

Warten....







Hurra, mein Bruder kommt !
Aber wo bleibt er nur ? Ich stehe hier im Hof und warte und warte....