Donnerstag, 27. Dezember 2012

Rückblick - Vorschau


Ich hoffe, ihr alle hattet wunderschöne Weihnachten ! Leider hat es mir nicht mehr rechtzeitig für ein passendes Posting hier gereicht – ja, ich schäme mich !

Immerhin schaffe ich es gerade noch, den üblichen Jahresendbeitrag zu schreiben.
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Das Jahr 2012 war definitiv eines der verrücktesten Jahre unseres Lebens.

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Anfang des Jahres habe ich ahnungslos einen der bösesten Menschen weit und breit näher kennengelernt. Ich habe ihn schon vorher nicht gemocht, er ist arrogant und „unecht“, was aber wirklich für eine Fratze hinter diesem Pokerface steckt, hätte ich niemals erwartet. Wäre es ein Thriller auf gedruckten Buchseiten, würde ich die Augen verdrehen, denn SO viel Dreck auf einmal ist dramaturgisch völlig übertrieben, das gibt es einfach nicht.

Doch, das ist alles echt, und es hört einfach nicht auf. Pennywise lässt sich nicht einfach von einer kleinen runden Frau in die Suppe spucken, der muss sich rächen.  Aber wie so oft kam auch in dieser unglaublich schrecklichen Geschichte plötzlich Hilfe von ganz unerwarteter Seite.  Ich mag naiv sein, aber ich denke tatsächlich, dass das Ende dieses Typens ganz nah ist.

Unsere mittlere Tochter musste am Jahresanfang kurzfristig und unfreiwillig die Schule wechseln. Es war sehr, sehr hart, aber wir können mit sehr großer Freude sagen, dass dieser Wechsel das Beste war, was passieren konnte. Das Kind ist so aufgeblüht wie nie zuvor, wir werden häufig darauf angesprochen, dass man eine erhebliche Veränderung bemerkt, und ganz nebenbei sind die Noten einfach nur super. So schwer es uns auch finanziell fällt: dafür bezahlen wir gerne das Schulgeld.

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Das älteste Kind wird im April die schriftliche Abiprüfung ablegen und wird mit guten Ergebnissen abschließen (nein, du brauchst hierzu nichts kommentieren, liebe J. !).  Wir freuen uns riesig, dass es so super läuft.

Junior hasst aber die Schule nach wie vor. Schon sein erster Schultag damals hat ihn nur genervt, und ich sage euch, da zieht sich jede einzelne Schulwoche mühsam und wie Kaugummi hin. Ich würde ihm so gerne sein Bauchweh, seine Langeweile und seinen Stress ersparen, aber es geht einfach nicht.

Mein Kollege, den ich schon letztes Jahr wegen Unterschlagung anzeigen musste, ist dieses Jahr komplett zusammengebrochen. Es fehlen riesige Geldbeträge, alle, die ihn kennen, sind vollkommen fassungslos, wie ausgerechnet er, der wirklich kein affiger Immobilienfuzzi ist, sondern ein angenehmer und bescheiden auftretender Kollege, solche Betrügereien begehen kann. Es hat sich leider gezeigt, dass er nicht einfach „nur“ Gelder abgehoben hat, sondern dass viel kriminelle Energie über viele Jahre vorhanden war.

Durch diese Sache hat es sich ergeben, dass ich gleich zweimal bei zwei verschiedenen Banken vom obersten Vorstand eingeladen wurde – sehr spannend,  denn ich „komme“ ja als Fachwirt von der Bank, da ergeben sich wirklich interessante Gesprächsthemen über den eigentlichen Anlass hinaus. Und so eine Vorstandsetage ist durchaus beindruckend, mit mehreren Sicherheitsschleusen und einer atemberaubenden Aussicht.

Es ist übrigens sehr befremdlich, wie langsam und nachlässig die Staatsanwaltschaft ermittelt. Hätte man den Kollegen kurz nach meiner Anzeige gestoppt, wäre der Schaden erheblich geringer.

Als Folge des Betrugsfalls haben zahlreiche Eigentümergemeinschaften in großer Not kurzfristig eine neue Verwaltung gesucht. Ich besetze eine bestimmte Nische, das ist bekannt, und es gibt zwei „Institutionen“, die mich gerne empfehlen, was mich natürlich sehr freut. In den letzten paar Monaten aber war es deutlich zu viel. Ich musste Interessenten ablehnen, und das war manchmal ziemlich hart, weil die Leute wirklich dringend jemanden brauchen. Einmal wurde mir sogar Geld angeboten, aber es war in diesem Fall einfach klar, dass ich dieses Objekt weder zeitlich noch nervlich schaffen würde.

Ein guter Freund von uns hatte einen Herzinfarkt, mit Anfang fünfzig. Es fühlt sich sehr seltsam an, wenn der Tod plötzlich in der eigenen Generation anklopft. Unser Freund hat sich wieder gut erholt, aber ich glaube, für uns alle war das ein sehr dramatischer Einschnitt. Man sollte besser auf sich aufpassen, und trotzdem ist es im Alltag oft fast unmöglich.

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Die Kinder – eigene und die im Freundeskreis – werden erwachsen. Die Zeit rast unglaublich. Und so, wie die Kinder flügge werden, werden die eigenen Eltern und Onkel und Tanten alt, brauchen zunehmend Hilfe. Die Themen haben sich verändert, es geht nun nicht mehr um die Fortschritte des eigenen Babys, sondern um die Rückschritte der alten Angehörigen und die Frage, wie es weitergehen soll, wenn Pflege nötig ist. Wer soll das leisten, wer soll das bezahlen, wie kann man zeitlich überhaupt für einen einsamen alleinstehenden Angehörigen genug da sein ?

Der Göga und ich haben beide in diesem intensiven Jahr die gesundheitlichen Folgen gespürt. Die letzten paar Tage bis zu den Weihnachtsferien waren einfach nur schrecklich. Ich litt dann leider auch noch unter schweren Schlafstörungen und hatte viele Nächte mit nur drei Stunden unruhigem Schlaf. Im Dezember erklärte mir eine Kundin mitleidig, ich würde sehr urlaubsreif aussehen. Und da war ich geschminkt….

Jetzt geht es uns allen wieder besser. Die Feiertage waren eher ruhig mit relativ wenig Besuch, der Göga arbeitet jetzt schon wieder, ich nur ein paar Stunden zwischendurch, es sind noch Ferien, und ich habe zumindest offiziell das Büro geschlossen. Wir schauen optimistisch in das nächste Jahr, denn 2012 wurde ganz deutlich, dass wir ziemlich zäh sind – Unkraut vergeht nicht. Es bleibt eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass wir so schlimme Dinge überstanden haben und insgesamt sehr zufrieden zurückblicken können.

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Und natürlich haben wir auch aus den Ereignissen des Jahres gelernt. Beruflich werde ich einiges ändern, werde für Neukunden nicht mehr diese Rundumbetreuung in allen Lebenslagen bieten. Geübt habe ich das bereits in den letzten paar Wochen. Wir bemühen uns, die  täglichen Schwierigkeiten schon morgens um 6.00 Uhr nicht so sehr an uns heranzulassen. Es wird nun einmal nie „normal“ sein bei uns. Und damit wir bei Kräften bleiben, haben wir im Frühjahr ein paar Tage im Schwarzwaldhaus gebucht und werden im Sommer wieder nach Dänemark fahren, juhu !




Euch allen wünsche ich ein tolles, gesundes, glückliches, fröhliches, erfolgreiches und zufriedenes Jahr 2013 ! Passt auf euch und eure Lieben auf, genießt viele schöne Momente und schaut ab und zu vorbei !