Samstag, 28. Februar 2009

Abgehängt




Leider muss ich mit einem gewissen Schrecken feststellen, dass ich nicht mehr so ganz jung bin. Egal, wie ich mich fühle (in der Regel irgendwo zwischen 25 und 105 *g*), die Jahreszahl spricht klare Worte. Noch deutlicher fühlt man sein Alter allerdings, wenn man zwei Töchter auf einem Gymnasium im G8 (=achtjähriges Gymnasium) hat. Denn dann stellt man ganz plötzlich fest, dass die eigene Schulzeit Jahrzehnte zurückliegt und man eben nicht mehr zu jedem Thema etwas weiß.

Pubertierende Töchter sind da gnadenlos. Man erntet etwas mitleidige Blicke - Mama, du bist out.

Als wir diese Woche in einer Buchhandlung gestöbert haben, entdeckten meine Töchter die Twilight-Romane auf Englisch. Eine Tochter ist 13, geht in die 9. Klasse, eine ist 11 und geht in die 6. Klasse, allerdings im bilingualen Zug. Ich selbst mag Englisch nicht so sehr (4 Jahre bei einem unsäglichen Englischlehrer haben mir den Spaß an dieser Sprache gründlichst verdorben). Daher zuckte ich dann doch zusammen, als meine Töchter, die ja eigentlich erst kürzlich geboren sind, sich eine englische Twilight-Ausgabe kaufen wollten.

"Könnt ihr das echt lesen ?", fragte ich. Und erntete nur verständnisloses Augenverdrehen. Klar, schließlich seien diese Bücher nicht schwer zu lesen, auf Deutsch haben die Kinder alle vier Bände teilweise mehrfach verschlungen, wie kann ich alte Frau daran zweifeln ?

Okay, ich werde alt, ich bin verblödet, danke für das Gespräch.

Wir bekamen das Buch (und noch ein paar andere Sachen) in einer netten Tüte mit - siehe Bild.





Gestern aber konnte ich mein Image wieder aufpolieren:

Mein älteres Notebook steht den Kindern zur Verfügung. Allerdings hat es in letzter Zeit einige Macken entwickelt, so dass ich mehrfach das Betriebssystem neu aufspielen mußte. Bei der letzten Aktion hat sich der Sound verabschiedet, und ein Grafikadapter fehlte plötzlich, so dass die Kinder weder Y.outube-Filmchen anschauen noch ihr geliebtes Sims-Spiel nutzen konnten. Es gab dubiose Fehlermeldungen, meine Töchter waren überfordert.

Vor Jahrzehnten, damals, als Bill Gates noch in der Garage bastelte, war ich eines der ersten Mädchen in unserer ganz neuen Computer-AG. Damals, als man in Basic programmiert und die Programme auf einer Musikcassette gespeichert hat (Cassetten, das sind so alte Tonträger von früher, mit einem TonBAND - Anmerkung für die jüngeren Leser). Zwar sind inzwischen viele Jahre vergangen und es fehlt mir an ganz viel modernem Computerwissen, aber ich habe keine Scheu vor den Blechdeppen, lese auch ab und zu eine Computerzeitschrift. Und deshalb tüftelte ich ein bißchen herum, informierte mich auf der Herstellerhomepage, kürzte irgendwelche Dateinamen, weil die auch nicht passten, und irgendwann war das Teil wieder flott.

Meine Pubertätszicken waren schwer beeindruckt und meinten, sowas können die Mütter ihrer Freundinnen nicht, ich sei da schon cool.


Glück gehabt - noch bin ich nicht ganz ausrangiert !

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