Dienstag, 11. März 2008

Luxus




Sie haben aber einen ganz exklusiven Hund, so einen sieht man nur noch ganz selten“, meinte mein Tierarzt, als er Duke kennen lernte. Es stimmt, der Spitz ist vom Aussterben bedroht, das verstehe wer will – wer jemals Duke und seine Verwandtschaft erlebt hat, wird niemals nachvollziehen können, warum es immer weniger Spitze gibt.

Als exklusiv empfinde ich aber, dass ich überhaupt in der glücklichen Lage bin, Hunde zu halten, dass meine Kinder mit Hunden aufwachsen können, dass wir genug Zeit und Geld haben, uns dieses exklusive Hobby leisten zu können.

Hundehaltung ist teurer, als es auf den ersten Blick scheint. Irgendwo habe ich einmal gelesen, durchschnittlich koste ein Hund 1.000 Euro pro Jahr. Diese Zahl scheint mir durchaus realistisch, vor allem auf die ganze Lebenszeit gerechnet.

Bei uns kostet ein Hund 96,00 Euro pro Jahr an Hundesteuer. Dazu kommen rund 60 Euro pro Jahr und Hund für die Haftpflichtversicherung. Ich würde es absolut befürworten, wenn eine solche Versicherung verpflichtend wäre, denn auch der kleinste Hund kann schlimmen Schaden anrichten, es reicht, wenn er zur falschen Zeit auf die Fahrbahn rennt und einen Unfall verursacht.

Die Futterkosten variieren natürlich sehr, je nach Hundegröße und Marke des Futters. Dazu kommen die Kosten für die Impfung, Entwurmung und Ungezieferprophylaxe – ich schätze ungefähr 150 - 200 Euro pro Jahr. Noch ein paar Leckerlis dazu, der Besuch einer Hundeschule, und die 1.000 Euro sind locker erreicht.

Und wehe, der Hund wird krank – das kann dann richtig teuer werden !

Aber selbst wenn die finanziellen Möglichkeiten gegeben sind, „kostet“ ein Hund auch viel Zeit. Ich persönlich habe die Zeit nur, weil ich nicht mehr voll arbeite, beziehungsweise Kindererziehung keine Arbeit ist (oder ????), und ich das bisschen Selbständigkeit gar nicht erwähnen darf (oder ???). Dagegen arbeitet Göga wahnsinnig viel und im Wortsinn zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Als Bruno zu uns kam, wollten fast alle Klassenkameradinnen meiner Ältesten auch einen Hund. Einige dieser Kinder sind sehr gut versorgt mit ausgesprochen großzügigen Eltern und Großeltern und gewohnt, alles zu bekommen, was sie sich wünschen. Hier aber war bei den meisten die Grenze erreicht, denn entweder war es den Eltern zeitlich wirklich nicht möglich, weil beide Elternteile zu viel arbeiteten, oder weil die Mütter schlicht keine Lust auf so viel Dreck und Arbeit und Verantwortung hatten – alles gute Gründe, auf einen Hund zu verzichten.

Und so ein bisschen waren meine Kinder dann versöhnt damit, dass sie auf die Erfüllung ihrer sonstigen Wünsche manchmal länger warten müssen als „alle anderen“, und dass so manch wirklich teurer Wunsch bei uns nicht erfüllt wird.

Denn das, was die Hunde uns zurückgeben, kann man nicht kaufen, und es wirkt viel länger nach als das schönste Computerspiel (die es bei uns natürlich auch gibt, nur nicht so zahlreich).

Und ja, ich bin wirklich glücklich über diesen meinen ganz persönlichen Luxus !



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