Sonntag, 30. März 2008

Erziehung












Mit der Erziehung ist es so eine Sache: einerseits schadet es nie, wenn man gewisse theoretische Vorstellungen davon hat, welche Ziele man wie erreichen möchte. Es gibt meterweise Literatur dazu, natürlich widersprechen sich die Experten und diejenigen, die sich dafür halten, und in manchen Dingen gibt es regelrechte Glaubenskriege zwischen den Erziehenden.

Das gilt sowohl für die Kinder- als auch für die Hundeerziehung. Über Männererziehung habe ich bisher noch nichts gefunden, gibt es da etwa noch eine Literaturlücke ?

Als jemand, der gerne und ständig liest, muss ich natürlich auch alles über Hundeerziehung lesen, was mir in die Hände fällt. Ich suche mir dann aus, was für uns passen könnte und probiere manchmal etwas herum. Die Bücher auf dem Foto sind nur eine Auswahl, ich habe auch im Schlafzimmer noch das eine oder andere Fachbuch herumliegen, und viele Bücher habe ich mir auch nur aus den Stadtbücherei ausgeliehen. Interessant ist das linke Buch – das ist ein Original Schneider-Buch aus den Siebzigern des letzten Jahrhunderts (!), leicht vergilt, und beweist, dass ich recht alt bin, aber schon immer Hunde geliebt habe.

Andererseits – Kinder und Hunde passen zum Glück nur selten komplett in Standards. Auch diejenigen, die gar nicht so sind wie die breite Masse, sind liebenswerte Zeitgenossen – man darf sie nur nicht nach Lehrbuch behandeln – und man muss erkennen, dass Nullachtfünfzehntipps bei jemandem, der anders ist, rein gar nicht helfen.

Das habe ich längst bei meinen Kindern gelernt, denn die halten sich bei einigen Dingen absolut nicht an die Fachliteratur. Ich lächle innerlich oft, wenn ich Diskussionen über perfekte Erziehung höre oder lese. Daher habe ich heute in der Hundeschule auch nur leise gelächelt, als die Trainerin Duke nicht ganz so lässig zum Spielen animieren konnte, wie sie dachte – er hatte nämlich unsere Kinder am Zaun entdeckt und interessierte sich absolut nicht für das tolle Spielzeug, das ihm vor die Nase gehalten wurde. Für schlichte Standarderziehung ist er einfach viel zu schlau !

Er hält sich auch sonst nicht an Durchschnittswerte, wirklich nicht. Wie schön, da passt er gut in die Chaotenfamilie !

Nur eines macht er nach Lehrbuch: Klauen, betteln und jede Schwäche ausnutzen – wer, wie meine Familie, "aus Versehen" Essen vom Tisch fallen lässt, hat ihn für immer mit am Tisch, und das kann lästig werden, weil er nicht gerade klein ist. Tja, bei MIR bettelt er nicht ! Und wer seine Unterhose nicht aufräumt, der muss damit rechnen, dass sie zerbissen wird, da kennt Duke nix. ICH räume meine Unterhosen auf.....

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