Montag, 10. November 2008

So, die Ausstellung ist überstanden.

Die Anreise klappte völlig problemlos, danke nochmals.

Die beiden Brüder Dingo und Duke, die sich in der Hundeschule andauernd vermöbelt haben, waren so irritiert, dass sie plötzlich zusammen in einem Auto reisen mussten, dass sie sich nicht ernsthaft stritten. Ist wohl wie bei Menschengeschwistern, oft hassen sie sich ja, aber wenn es ernst wird, halten sie zusammen.

Wir waren kurz vor acht Uhr auf dem Messegelände, geöffnet wurde erst um 9.00 Uhr, das heißt, die Hundehaufen, die herumlagen, stammten von den Ausstellern (na ja, deren Hunde). Man muss das wohl nicht verstehen, wenigstens als Züchter könnte man ja Vorbild sein und die Haufen entfernen, aber lassen wir das. Es gab viel Personal, das mit Eimer und Schaufeln die Hinterlassenschaften entfernte, im letzten Jahr war es noch viel schlimmer.

In der Halle angekommen fanden wir auch schnell „unsere“ Züchter und durften üben, ausstellungsgerecht mit den Hunden im sogenannten Ring, der ein Rechteck ist, zu laufen.

Um kurz nach neun waren wir dann dran, insgesamt liefen fünf Hunde zusammen. Jeder musste dann noch einzeln vor dem Richter ein Stück laufen, der Hund kam auf einen Tisch, die Hoden wurden kontrolliert und die Zähne angeschaut.

Ringrichter haben schon eine seltsame Aufgabe, stundenlang fremden Hunden ins Maul zu schauen und an die Eier grabschen zu müssen – jedem sein Hobby, nicht wahr ?

Wir wurden dann vor solche Zahlentäfelchen gerufen, ich musste vor die Drei stehen. Der Richter schüttelte uns der Reihe nach die Hand. Mir war da noch nicht ganz klar, ob wir noch etwas zu tun haben oder was Sache war. Ich konnte auch nicht verstehen, was er mit meiner Nachbarin nuschelte.

„Frau Frey, brummelundso“, fing er dann bei mir an. Ich verstand ihn nicht, wollte aber meinen Namen korrigieren: „Nein, XY ist mein Name!“ Okay, ein Fettnapf, er wiederholte, nun etwas deutlicher: „VAU DREI!“ – Das war die Bewertung. Offensichtlich fehlt es mir nicht nur an Ahnung von Ausstellungsnoten, sondern auch am Respekt vor dem Richter...

Das Vau bedeutet „vorzüglich“ und ist die Bestnote, erklärte uns unsere Züchterin, die drei ist wohl Dukes Platzierung. Die anderen beiden Hunde haben schon Ausstellungserfahrung und sind daher besser gelaufen.

Wir gingen dann noch über die Messe, hatten schon vorher abgesprochen, welche Hunde wir unbedingt anschauen wollten. Leider konnte ich die Chow-Chow-Aufführung nicht sehen, denn die war zeitgleich zu unserer Runde.

Ich habe trotzdem auf dieser Messe einiges an Erfahrung dazugewonnen. Eine davon ist, dass Hundeausstellungen definitiv nicht zu mir passen, auch wenn Duke das alles sehr souverän gemeistert hat, und auch Dingo nicht allzu sehr gestresst war. Ich weiß allerdings noch immer nicht, welche Rasse als Nachfolger für Bruno geeignet wäre – ein Chow Chow, ein Eurasier, ein Wolfsspitz oder doch wieder ein Mittelspitz.


Trotzdem – es gab auf der ganzen Ausstellung keine schöneren und praktischeren Hunde als Duke und Dingo, jawohl !






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