Ich hoffe, ihr alle hattet wunderschöne Weihnachten ! Leider
hat es mir nicht mehr rechtzeitig für ein passendes Posting hier gereicht – ja,
ich schäme mich !
Immerhin schaffe ich es gerade noch, den üblichen Jahresendbeitrag zu
schreiben.
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Das Jahr 2012 war definitiv eines der verrücktesten Jahre
unseres Lebens.
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Anfang des Jahres habe ich ahnungslos einen der bösesten
Menschen weit und breit näher kennengelernt. Ich habe ihn schon vorher nicht
gemocht, er ist arrogant und „unecht“, was aber wirklich für eine Fratze hinter
diesem Pokerface steckt, hätte ich niemals erwartet. Wäre es ein Thriller auf
gedruckten Buchseiten, würde ich die Augen verdrehen, denn SO viel Dreck auf
einmal ist dramaturgisch völlig übertrieben, das gibt es einfach nicht.
Doch, das ist alles echt, und es hört einfach nicht auf.
Pennywise lässt sich nicht einfach von einer kleinen runden Frau in die Suppe
spucken, der muss sich rächen. Aber wie
so oft kam auch in dieser unglaublich schrecklichen Geschichte plötzlich Hilfe
von ganz unerwarteter Seite. Ich mag
naiv sein, aber ich denke tatsächlich, dass das Ende dieses Typens ganz nah ist.
Unsere mittlere Tochter musste am Jahresanfang kurzfristig
und unfreiwillig die Schule wechseln. Es war sehr, sehr hart, aber wir können
mit sehr großer Freude sagen, dass dieser Wechsel das Beste war, was passieren
konnte. Das Kind ist so aufgeblüht wie nie zuvor, wir werden häufig darauf
angesprochen, dass man eine erhebliche Veränderung bemerkt, und ganz nebenbei
sind die Noten einfach nur super. So schwer es uns auch finanziell fällt: dafür
bezahlen wir gerne das Schulgeld.
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Das älteste Kind wird im April die schriftliche Abiprüfung
ablegen und wird mit guten Ergebnissen abschließen (nein, du brauchst hierzu
nichts kommentieren, liebe J. !). Wir
freuen uns riesig, dass es so super läuft.
Junior hasst aber die Schule nach wie vor. Schon sein
erster Schultag damals hat ihn nur genervt, und ich sage euch, da zieht sich
jede einzelne Schulwoche mühsam und wie Kaugummi hin. Ich würde ihm so gerne
sein Bauchweh, seine Langeweile und seinen Stress ersparen, aber es geht
einfach nicht.
Mein Kollege, den ich schon letztes Jahr wegen
Unterschlagung anzeigen musste, ist dieses Jahr komplett zusammengebrochen. Es
fehlen riesige Geldbeträge, alle, die ihn kennen, sind vollkommen fassungslos,
wie ausgerechnet er, der wirklich kein affiger Immobilienfuzzi ist, sondern ein
angenehmer und bescheiden auftretender Kollege, solche Betrügereien begehen
kann. Es hat sich leider gezeigt, dass er nicht einfach „nur“ Gelder abgehoben
hat, sondern dass viel kriminelle Energie über viele Jahre vorhanden war.
Durch diese Sache hat es sich ergeben, dass ich gleich
zweimal bei zwei verschiedenen Banken vom obersten Vorstand eingeladen wurde –
sehr spannend, denn ich „komme“ ja als
Fachwirt von der Bank, da ergeben sich wirklich interessante Gesprächsthemen
über den eigentlichen Anlass hinaus. Und so eine Vorstandsetage ist durchaus
beindruckend, mit mehreren Sicherheitsschleusen und einer atemberaubenden
Aussicht.
Es ist übrigens sehr befremdlich, wie langsam und
nachlässig die Staatsanwaltschaft ermittelt. Hätte man den Kollegen kurz nach
meiner Anzeige gestoppt, wäre der Schaden erheblich geringer.
Als Folge des Betrugsfalls haben zahlreiche Eigentümergemeinschaften in großer Not kurzfristig eine neue Verwaltung gesucht. Ich
besetze eine bestimmte Nische, das ist bekannt, und es gibt zwei „Institutionen“,
die mich gerne empfehlen, was mich natürlich sehr freut. In den letzten paar
Monaten aber war es deutlich zu viel. Ich musste Interessenten ablehnen, und
das war manchmal ziemlich hart, weil die Leute wirklich dringend jemanden
brauchen. Einmal wurde mir sogar Geld angeboten, aber es war in diesem Fall
einfach klar, dass ich dieses Objekt weder zeitlich noch nervlich schaffen
würde.
Ein guter Freund von uns hatte einen Herzinfarkt, mit
Anfang fünfzig. Es fühlt sich sehr seltsam an, wenn der Tod plötzlich in der
eigenen Generation anklopft. Unser Freund hat sich wieder gut erholt, aber ich
glaube, für uns alle war das ein sehr dramatischer Einschnitt. Man sollte
besser auf sich aufpassen, und trotzdem ist es im Alltag oft fast unmöglich.
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Die Kinder – eigene und die im Freundeskreis – werden erwachsen.
Die Zeit rast unglaublich. Und so, wie die Kinder flügge werden, werden die
eigenen Eltern und Onkel und Tanten alt, brauchen zunehmend Hilfe. Die Themen
haben sich verändert, es geht nun nicht mehr um die Fortschritte des eigenen
Babys, sondern um die Rückschritte der alten Angehörigen und die Frage, wie es
weitergehen soll, wenn Pflege nötig ist. Wer soll das leisten, wer soll das
bezahlen, wie kann man zeitlich überhaupt für einen einsamen alleinstehenden
Angehörigen genug da sein ?
Der Göga und ich haben beide in diesem intensiven Jahr die
gesundheitlichen Folgen gespürt. Die letzten paar Tage bis zu den
Weihnachtsferien waren einfach nur schrecklich. Ich litt dann leider auch noch
unter schweren Schlafstörungen und hatte viele Nächte mit nur drei Stunden
unruhigem Schlaf. Im Dezember erklärte mir eine Kundin mitleidig, ich würde
sehr urlaubsreif aussehen. Und da war ich geschminkt….
Jetzt geht es uns allen wieder besser. Die Feiertage
waren eher ruhig mit relativ wenig Besuch, der Göga arbeitet jetzt schon
wieder, ich nur ein paar Stunden zwischendurch, es sind noch Ferien, und ich
habe zumindest offiziell das Büro geschlossen. Wir schauen optimistisch in das
nächste Jahr, denn 2012 wurde ganz deutlich, dass wir ziemlich zäh sind –
Unkraut vergeht nicht. Es bleibt eine tiefe Dankbarkeit dafür, dass wir so schlimme
Dinge überstanden haben und insgesamt sehr zufrieden zurückblicken können.
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Und natürlich haben wir auch aus den Ereignissen des
Jahres gelernt. Beruflich werde ich einiges ändern, werde für Neukunden nicht
mehr diese Rundumbetreuung in allen Lebenslagen bieten. Geübt habe ich das
bereits in den letzten paar Wochen. Wir bemühen uns, die täglichen Schwierigkeiten schon morgens um
6.00 Uhr nicht so sehr an uns heranzulassen. Es wird nun einmal nie „normal“
sein bei uns. Und damit wir bei Kräften bleiben, haben wir im Frühjahr ein paar
Tage im Schwarzwaldhaus gebucht und werden im Sommer wieder nach Dänemark
fahren, juhu !
Euch allen wünsche ich ein tolles, gesundes, glückliches,
fröhliches, erfolgreiches und zufriedenes Jahr 2013 ! Passt auf euch und eure
Lieben auf, genießt viele schöne Momente und schaut ab und zu vorbei !
1 Kommentar:
Liebe Sylvia,
ich hab zwar nicht viel zu sagen - da bleibt einem aber auch die Spucke weg, bei eurem Jahr für Jahr wieder so unglaublichen Pensum! - aber das Bedürfnis, dich mal eben virtuell zu umärmeln ... []
Halt die Ohren steif und pass vor allem auf dich auf!
Bis vielleicht mal wieder in live in 2013?
Ganz liebe Grüße,
Doro
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