Sonntag, 20. Februar 2011

KEIN Buchtipp

Gerne würde ich euch ab und zu gute Bücher empfehlen, aber in den letzten Monaten hatte ich kein besonders gutes Händchen.

Schrecklich geärgert habe ich mich über dieses Buch hier:




Es ist anscheinend DER Bestseller schlechthin, die Autorin verkauft auch die anderen Bücher wie verrückt, und alle finden ihr Geschreibsel gut.

Nein, nicht alle.

Ich war von Anfang an genervt von den platten Charakteren, den Stereotypen, der schlichten Sprache. Und obwohl ich nun wirklich nicht der Schnellmerker bin, war mir schon zu einem ärgerlich frühen Zeitpunkt an klar, wie die Auflösung sein wird.

Dass es dazu am Rande noch um Autisten geht, und dass die Dame Medikamente erwähnt ohne jegliche Ahnung, ist vermutlich ein Detail, das nur denen, die mit solchen Dingen zu tun haben, unangenehm auffällt, ansonsten mag man darüber hinweglesen.

Jetzt weiß ich auch, warum diese Autorin und ich nicht kompatibel sind:

http://www.faz.net/s/Rub2309A3DB4F3C4474B93AA8610A24AE0A/Doc~EE50FADE3D5F44976A104C8D01F6AA5AB~ATpl~Ecommon~Scontent.html

6 Kommentare:

Frau Mahlzahn hat gesagt…

Danke! Ich hab's zwar bis zum Ende durchgehalten, fand's aber auch sehr platt.

Dennoch bin ich immer wieder fasziniert, dass solche Geschichten ankommen und hochgelobt werden -- und ich würde gerne das Geheimnis wissen...

Jetzt folge ich aber mal geschwind dem Link.

slc

Frau Mahlzahn hat gesagt…

Örgxs. Liest sich komplett wie eine Protagonistin aus einem ihrer Romane, *log* -- wie z.B. die Mutter von dem autistischen Jungen...

Übrigens, ein wirklich, wirklich gutes Buch und eines meiner liebsten ist Die Bücherdiebin von Markus Zusak -- eines der besten, die ich je gelesen habe! Gerade habe ich seinen Roman Der Joker angefangen, der völlig anders ist, aber auch sehr gut sein soll.

So long,
Corinna

sevenjobs hat gesagt…

Die Bücherdiebin kann ich auch nur empfehlen, auch für aufgeweckte Kinder ab 10. Ganz toll, sensibel und dennoch nicht verharmlosend über die NSZeit geschrieben.
Das Leben ist zu kurz für schlechte Bücher :-)

Lia hat gesagt…

Für ungeübte Leser würde ich die Bücherdiebin nicht unbedingt empfehlen, weil Zusak's Stil teilweise ein wenig anstrengend ist. Das merkt man auch beim Joker immer wieder.

Wenn schon harmlose nette Urlaubslektüre, dann schwöre ich auf Kerstin Gier, ganz speziell die Mütter-Mafia-Bücher. Die sind wenigstens lustig.

Ich verstehe auch oft nicht, wie manche Bücher zu ihrem Erfolg kommen. Bei Twilight ist mir völlig unverständlich, warum diese Bücher sich so gut verkaufen. Da sind die Filme um ein ganzes Eck besser als die Bücher.

Bei Krimis sind mir die von Petra Hammesfahr und Ruth Rendell am liebsten.

AnJu hat gesagt…

Ich kennen Nele Neuhaus nicht, weil ich nicht so der Krimifan bin (weder zum lesen, noch zum anschauen). Mir ging es aber damals mit Iny Lorentz so. Die schreibt auch einen Bestseller nach dem anderen und ich fand die Bücher einfach nur langweilig, die Handlung völlig durchschaubar. Seltsamerweise kommt sowas dann doch bei vielen Lesern (oder sind es alles Leserinnen?) an. Deshalb orientiere ich mich nicht an Bestsellerlisten, sondern hauptsächlich an Empfehlungen von Freunden und Rezensionen. Ich lese bei Amazon auch immer die negativen Kommentare zuerst. Bestseller schrecken mich eher ab, obwohl es auch da immer wieder herausragend gutes gibt.
@Lia: die Twilight-Filme besser als die Bücher? Dann musst Du die Bücher ja ganz schön unterirdisch finden ;-)

Lia hat gesagt…

AnJu, die Twilight-Bücher sind wirklich grottenschlecht. Keine Ahnung, warum die auf der Bestsellerliste gelandet sind. Anscheinend wurden sie in den USA als wertvolle Lektüre für junge christliche Mädchen hochgejubelt, weil darin eine Liebe ohne Sex dargestellt wird.

Als Draufgabe bekommt man ein Weltbild vorgesetzt, das ganz den traditionellen Werten einer christlichen Ehe folgt. Die Frau ordnet sich dem Manne vollkommen unter und verzichtet auf jede Eigenständigkeit.

Ich würde diese Bücher keinem Mädchen als Lektüre empfehlen. Mit 14 Jahren liest man die Geschichte doch ein wenig anders als wenn man erwachsen ist. Mit 14 klingt das alles soooooooo romantisch und soooooo wundervoll. Wie Edward Bella permanent auslacht und heruntersetzt. Wie er ihr dauernd klar macht, dass sie nichts kann und nichts weiß. Es ist soooo romantisch, wenn er nachts ohne Bellas Wissen in deren Zimmer einsteigt und sie beim Schlafen beobachtet. Ganz abgesehen davon, dass dieser Vampir über hundert Jahre alt ist und Bella erst 17. Das ist kein bisschen gruslig sondern ganz unglaublich romantisch. Vor allem, wenn Edward dann Bella auch noch so wunderbar beschützt, in dem er ihr Treffen mit Freunden und eigene Unternehmungen verbietet. Schließlich macht er das nur, weil er das Beste für sie will. Solange sie brav tut, was er sagt, ist auch alles kein Problem. Bella lernt sehr schnell, zu tun was er sagt. Denn sonst wird Edward ein wenig aggressiv. Aber auch das ist nur zu ihrem Besten.

Harry Potter steht in Amerika teilweise auf dem Index, weil das ja alles böse Zauberei und Satanismus ist. Vampire scheinen da nicht drunter zu fallen. Die sind vollkommen in Ordnung. Hauptsache, es gibt in dem Buch eine platonische Liebe als Vorbild für junge Mädchen.

Es mag sein, dass man die Bücher als Erwachsener sehr viel kritischer liest, aber das ist meines Erachtens notwendig. Immerhin sollte man mit seiner Teenie-Tochter dann durchaus mal drüber reden, was in einer Beziehung noch in Ordnung ist und was schon unter destruktiv fällt.