Meine allerliebste Exnachbarin, eine junge Frau mit
kleinen Kindern, hatte in der letzten Zeit zunehmend melancholisches bei
Facebook gepostet. Das passt nicht zu ihr, der flippigen jungen Mutter, und ich
fragte sie besorgt, was denn los sei. Sie erzählte, dass sie sich so alt fühle.
Natürlich reagierte ich wie alle reiferen Damen – ich lachte und meinte, was
ICH denn dann wohl sei – scheintot ?
Nun ergab es sich kürzlich, dass wir spontan wie früher
zusammen auf dem Bänkle vor ihrem Haus sitzen konnten und ich hakte genauer
nach. Ja, sie fühle sich echt alt. Einige andere Familien sind wie wir
weggezogen. Die neue Nachbarin sei ein junges Huhn, fünfundzwanzig und einfach
nicht auf ihrer Linie. Die Kinder sind nicht mehr lange Kinder, die Pubertät
naht mit großen Schritten – und ihr vierzigster Geburtstag.
VIERZIG ? Meine junge Exnachbarin wird bald VIERZIG ?
Mal ganz ehrlich, diese Zahl passt echt nicht zu ihr, und
diese großen Mädels, die sind auch nicht die süßen Gören, die ich vor mir sehe
bei dieser Familie.
Eigentlich ist mir mein eigenes Alter relativ egal. Die
jetzige Zahl (47) sieht rein ästhetisch betrachtet hässlich aus, aber ich sehe
sie ja nicht so oft. Gefühlt bin ich körperlich ungefähr neunundachtzig, da
dauererschöpft, geistig aber nicht älter als fünfundzwanzig, bilde ich mir ein.
Es KANN eigentlich nicht sein, dass die liebe Exnachbarin auf die Vierzig
zugeht.
Da bleibt nur, immer wieder daran zu denken, möglichst JETZT zu leben – die Jahre gehen viel zu schnell vorbei
1 Kommentar:
Muäh, dieses Gefühl hatte ich vor meinem 40. Geburtstag auch. Seit ich weiß, dass man daran nicht sterben kann und auch nicht schlagartig altert, geht es wieder. Aber bei uns ist es ähnlich: das älteste Kind nähert sich der Pubertät, süß und niedlich ist nicht mehr - und um mich herum gibt es immer mehr Mütter, die noch mal mit 40 Plus ein drittes oder viertes Kind nachlegen, so als könne man dem eigenen Alter davonlaufen. (keine Sorge, ich nicht ;-))
Kommentar veröffentlichen