Dieses Gedicht wurde vom Deutschlehrer meiner Tochter Tamara hoch gelobt:
Duke
Was ist das denn ? Das Ding mit Fell,
das sich im Kreis bewegt, ganz schnell
Man kann nicht mal die Augen seh'n
Es kann auch auf zwei Beinen geh'n
Und wenn es isst, dann trägt es immer
sein Futter in ein and'res Zimmer
Was ist das bloß ? Was kann das sein ?
Es ist mein Hund, verrückt und klein !
02.05.2012, Tamara B.
Danke, Tamara !
Dienstag, 29. Mai 2012
Montag, 28. Mai 2012
Lebensphasen
In unserem Freundeskreis verändert sich gerade vieles.
Die meisten der Kinder sind inzwischen mindestens zweistellig, viele in der
Pubertät, einige studieren oder machen eine Ausbildung, manche wohnen nicht
mehr bei den Eltern oder planen gerade ihren Auszug.
Gefühlt gestern haben wir uns noch über Trotzanfälle und
Kindergartenthemen unterhalten, jetzt kommen wir in die Phase, in der wieder
eine kinderlose Zeit kommen wird. Urlaube müssen nicht mehr an die Schulferien
angepasst werden, man benötigt keinen Babysitter mehr, ist erheblich
unabhängiger als noch vor einigen Jahren. Und, um ehrlich zu sein – die Pubertät
ist in fast allen Familien eine anstrengende Zeit, nach der man tatsächlich das
Gefühl hat, jetzt sei man durch mit dem Kinderkram – uns zumindest geht es so.
Fast zeitgleich aber schleichen sich andere Sorgen ein:
die eigenen Eltern werden alt und benötigen teilweise jetzt schon Hilfe. Bei
guten Freunden von uns ist die Situation seit einigen Jahren schon fast
unerträglich. Es läuft das volle Programm:
Diejenigen, die als junge Menschen davon profitiert haben, dass der Opa
im Haus gewohnt und gerne die Enkel mit versorgt hat, müssen sich anhören, dass
sie selbstverständlich mehr in der Pflicht seien, den Opa jetzt zu versorgen
als die Schwester, die früh ausgezogen ist, nicht so kostengünstig gewohnt hat
und für die Kinder einen Babysitter bezahlen musste. Die erwachsenen Kinder,
die weiter weg leben, haben große Probleme damit, immer häufiger zu dem alten
Vater zu fahren, denn meistens sind die Familien beruflich und schulisch noch
sehr eingebunden. Die älteren Herrschaften werden ungeduldig, neigen zu tyrannischem
Verhalten, verstehen nicht (mehr), dass man nicht immer spontan Zeit hat.
Elternteile sterben, der überlebende Elternteil benötigt Trost und Ansprache,
Freundschaften unter den alten Menschen werden aus biologischen Gründen immer
spärlicher. Oder, wie unser Freund etwas sarkastisch feststellte: Sein Vater
gehe seit einigen Jahren nicht mehr zu Klassentreffen – er sei nämlich der
einzige verbleibende Gast…..
Das Thema „Pflege“ rückt näher. Es ist erstaunlich, wie
gut eine gewisse Schattenwirtschaft floriert. Jeder kennt einen, der eine
Telefonnummer hat zu einer osteuropäischen Organisation, und „meine Polin“ als
Altenpflegerin ist selbst hier in der Provinz keine Seltenheit mehr.
Zu meinen Eltern habe ich fast keinen Kontakt, und sie
sind mit Mitte 60 auch noch relativ jung. Meine Schwiegermutter aber geht
langsam Richtung achtzig und wird immer tüdeliger und anstrengender. Zwei der
erwachsenen Kinder wohnen in der Nähe, man schaut nach ihr, so oft es geht,
aber es wird natürlich als zu wenig empfunden – wer den ganzen Tag alleine
daheim ist, dem vergeht die Zeit viel zu langsam.
Und so hoffen wir alle, dass uns zwischen Kinderkram und
Altenpflege noch einige gute Jahre bleiben, in denen wir wieder ähnlich sorglos
wie als junges Paar leben können.
Hier noch ein Buchtipp, wie es in der Praxis leider
wirklich oft aussieht:
Freitag, 11. Mai 2012
Konfirmation
Unsere Kinder und der Göga sind evangelisch, ich selbst
katholisch. Die Mädchen haben beide auf eine Konfirmation verzichtet, weil sie
nicht gläubig sind und nicht nur wegen der vielen Geschenke ein solches Fest
feiern wollten, so wie es wohl viele andere Teenies machen. Das haben wir
Eltern unterstützt, wir sind stolz auf die ehrliche Haltung und finden, den Weg
zum Glauben – oder auch nicht – sollen unsere Kinder selbst finden.
Bei vielen Familien in unserer Umgebung ist die Konfirmation
aber eine eiserne Tradition, die man schon wegen der Omas und Tanten und Paten
unbedingt feiern muss. So kam es, dass wir innerhalb der Verwandtschaft an
einer Konfirmation teilnehmen durften.
Der Gottesdienst war sowohl inhaltlich als auch musikalisch
sehr beeindruckend. Sehr modern, gesellschaftskritisch und auf Jugendliche
eingehend. Wären alle Pfarrer so wie dieser dort, hätte die Kirche sicher mehr
Zulauf von jungen Menschen.
Sehr befremdlich fand ich, dass der Vater des Konfirmanden
während des Gottesdienstes seine Mails auf dem Eifon checken und über andere
Konfirmanden lästern musste. Wichtig war an der Feier auch, dass das Lokal
teuer war und erhebliche Geschenke geliefert wurden. Die Konfirmation als
Selbstdarstellung der Eltern – das ist dort schon immer so.
Ich bin gespannt, wie der Konfirmand sich weiter entwickeln
wird. Momentan ist er ganz der Sohn seines Vaters, hat sich beispielsweise
darüber aufgeregt, dass auch die Familie eines anderen Konfirmanden im selben
Restaurant feierte, obwohl „die“ sich das eigentlich gar nicht leisten können…
Wir selbst haben gerade ganz große Sorgen, über die ich
momentan gar nicht schreiben kann. Ich saß daher teilweise weinend im
Gottesdienst und hoffte, dass mir jeder die Nummer mit der Allergie glauben
würde. Aber ich nahm auch viel Trost mit aus den Worten des Pfarrers.
In den Tagen danach kämpfte ich weiter gegen das Böse, das
uns gerade so belastet – inhaltlich und finanziell. Es scheint, als hätten wir
Hilfe gefunden, aber ich traue der Sache (und der Person) noch nicht so ganz.
Es ist noch nicht alles entschieden, wir warten angespannt auf den erlösenden
Anruf. Für die finanzielle Seite gibt es immerhin einen Hoffnungsschimmer: Ich
saß besorgt vor meinen Zahlen und überlegte, wie das alles gehen soll, da
klingelte das Telefon und eine spannende Frau bat um ein Angebot. Kurz danach
meldete sich ein weiterer Interessent, zwei andere kleinere Angebote laufen
bereits. Irgend etwas davon wird hoffentlich klappen, es würde uns sehr helfen.
Daumen und himmlische Unterstützung nehmen wir gerne !
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